Keine Parteipolitik im Gemeinderat!

Christian Blüml
Dass Donaustauf mit ihm als Bürgermeister aufblühen würde, davon ist Christian Blüml überzeugt. Auf dem Bild ist er auf einer von mehreren Blühflächen - hier in der Eglseer Straße - zu sehen, die er, als passionierter Jäger, in der Gemeinde in Eigenregie angelegt hat.
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CSU-Bürgermeisterkandidat Christian Blüml will konstruktive Arbeit zum Wohle der Bürger leisten

„In die Gemeindepolitik gehört keine Parteipolitik!“. Mit dieser Maxime geht Christian Blüml bei der Kommunalwahl im März kommenden Jahres für die CSU Donaustauf als Bürgermeisterkandidat ins Rennen. Der Wirt des Historischen Armenspitals an der Walhallastraße ist ein politisch Spätberufener. Erst bei der Jahreshauptversammlung der CSU im April wurde er als Kandidat nominiert, CSU-Mitglied ist er erst seit ein paar Monaten. Ausgerechnet der amtierende zweite Bürgermeister Wolfgang Weigert war es, der Blüml zur Kandidatur ermuntert hat. Obwohl doch die meisten Bürger Donaustaufs der Meinung waren, Weigert werde selber gegen Bürgermeister Jürgen Sommer antreten.

Der CSU-Ortsvorsitzende ist aber in diesem Sommer Vater geworden und will sich, nach eigener Aussage, in den nächsten Jahren mehr seiner Familie widmen. So wurde der Weg frei für die Kandidatur des Quereinsteigers aus der Gastronomie. „Ich wollte eigentlich klein anfangen“, sagt Christian Blüml zu diesem Blitzstart. Als Zuhörer in Gemeinderatssitzungen und Bürgerversammlungen habe er während der letzten drei Jahre mitbekommen, wie es in Donaustauf läuft. Das habe ihn zu der Erkenntnis gebracht, dass in die Gemeindepolitik keine Parteipolitik gehöre, erklärt Blüml. Sein Gedanke sei gewesen, etwas Neues, etwas Bürgernahes, aufzubauen, vielleicht mit zwei oder drei Leuten zusammen und parteilos zu versuchen, als neu gewählter Gemeinderat ab 2020 etwas im Sinne der Bürger Donaustaufs zu verändern.

Die Kräfte gebündelt

Um dieses Ziel zu erreichen, habe er sich ständig mit allen möglichen Bürgern parteiübergreifend ausgetauscht. Bis Wolfgang Weigert im Herbst vergangenen Jahres auf ihn zugekommen sei und ihm angeboten habe, „die Kräfte zu bündeln“. „Ich war erstaunt, weil ich gedacht hatte, Weigert würde 2020 selber kandidieren“, so Blüml. Einige Wochen vor der Jahreshauptversammlung der CSU im April habe Weigert ihn seiner Partei als Kandidaten vorgeschlagen und ihn bei dieser Versammlung in dieser Eigenschaft vorgestellt. Offenbar konnte Blüml die Mitglieder der Partei, der er zwischenzeitlich beigetreten war, von sich überzeugen: Seine Kandidatur war von da an beschlossene Sache. Sein Hauptanliegen, sollte er die Wahl gewinnen, sei es, die „Parteibezogenheit im Gemeinderat aufzubrechen“, sagt Blüml. Jeder Gemeinderat, egal von welcher Fraktion oder Gruppierung, sollte für die Sache, also die Bürger, da sein, ist Blüml überzeugt. Deshalb strebt er auch einen fairen und sauberen Wahlkampf an, der für ihn schon am Ostersamstag mit dem von der CSU organisierten Nistkastenbau und dem Osternestsuchen begonnen und seine Fortsetzung beim Fischerstechen am vergangenen Sonntag gefunden hat.

Sein aktuelles Bestreben sei die Komplettierung der Kandidatenliste für den Gemeinderat: „15 von 16 Kandidaten stehen schon fest, in Kürze wird die Liste vollständig sein“, verspricht der Kandidat. Bei der Zusammenstellung habe er nicht etwa auf Erbhöfe geachtet, sondern „vielen neuen, auch parteifreien Interessenten“ eine Platzierung ermöglicht.

„Im Oktober werden wir bei einer Parteiversammlung die vollständige Liste platzieren“, kündigt Christian Blüml an. Blüml ist ein Macher. Sein beruflicher Werdegang lässt stark auf diese Eigenschaft schließen. So habe er nach einer abgeschlossenen Feinmechanikerlehre bei Krones und einigen Jahren Berufstätigkeit wieder die Schulbank gedrückt und eine Ausbildung als Büromaschinen- und Informationselektroniker angehängt.

So gerüstet, habe er 1992 eine Servicefirma für Büromaschinen gegründet, die er dann im vergangenen Jahr an seinen Kompagnon verkauft habe. Schon 2012 hat der gebürtige Donaustaufer das Historische Armenspital gekauft und es in gut zweijähriger Eigenregie-Arbeit mit Freunden zu dem heute bestehenden Restaurant aus- und umgebaut. In dieser Zeit hat der 61-Jährige auch seine längjährige Tätigkeit als Fußballtrainer beendet, als er 35 Jahre lang teils recht erfolgreich Landkreisvereine gecoacht hat.

Am 5. Juli 2014 ist das Restaurant eröffnet worden, das er seitdem mit seiner Ehefrau und seiner Tochter, einer gelernten Köchin, betreibt. Nun ist es offenbar wieder Zeit für eine neue Herausforderung geworden, weshalb er sich zunehmend aus der Geschäftsführung des Armenspitals zurückgezogen und diese seiner Tochter Alexandra überlassen habe. Diese neue Herausforderung ist eben die Kommunalpolitik, vorzugsweise in der Eigenschaft als Bürgermeister des Marktes Donaustauf. Blüml ist, wie gesagt, ein Macher. Deshalb hat er auch recht klare Vorstellungen davon, was er politisch umsetzen möchte, immer im Sinne der Bürger. Vor allem die Sanierung der Mehrzweckhalle liegt ihm am Herzen. Dieses Projekt wurde im Frühsommer gestoppt, weil das Landratsamt die damit einhegende zu befürchtende Verschuldung als Grund für die Ablehnung des Haushaltes 2019 benannt hatte (wir berichteten mehrfach).

Mehrzweckhalle vor Schule

Weil „zwei Großprojekte gleichzeitig“ in Donaustauf nicht umzusetzen seien, sagt Blüml in Hinblick auf den Schulneubau, zu dessen Gunsten der Gemeinderat die Mehrzweckhallensanierung letzten Endes aus dem Rennen geworfen hatte, könne man sich folgerichtig vorerst nur auf eines konzentrieren: und das ist für ihn ganz eindeutig die Sanierung der Mehrzweckhalle in dem ursprünglich geplanten Umfang. Jedoch mit der Einschränkung, dass zuvörderst die sanitäre Einrichtung, die Gaststätte, das Foyer und der Brandschutz umgesetzt werden müssten. Der Anbau, der im Osten auf der Parkplatzfläche geplant war, müsse etwas zurückgestellt werden. Für die Schule hingegen möchte ein eventueller Bürgermeister Blüml erst einmal mittels eines Gutachtens ausloten lassen, ob man da nicht auch kostengünstiger sanieren könnte, anstatt gleich neu zu bauen. Die Finanzierung der Mehrzweckhalle ist für ihn angesichts von rund vier Millionen Euro Rücklagen in der Gemeindekasse kein Problem.

Über dieses konkrete Projekt hinaus will Blüml mittelfristig eine Einrichtung für betreutes Wohnen samt Tagespflege und ambulantem Pflegedienst aufbauen. Und zwar als Neubauten auf Grundstücken in der Bayerwaldstraße, die sich bereits im Besitz der Gemeinde befänden. Auch mit potenziellen Trägern habe er schon Kontakt aufgenommen. Im zweiten Schritt könnte dann noch ein Altenheim folgen, für das ebenfalls Bedarf bestehe, so Blüml. Grundsätzlich wolle er zukünftig dafür sorgen, dass neue Wohngebiete in Donaustauf und Sulzbach nur noch unter der Regie der Gemeinde erschlossen werden – und nicht mehr von Bauträgern. Weil in Sulzbach trotz des Neubaugebietes an der Falkensteiner Straße „definitiv noch Bauland nötig“ sei, wolle er mit Grundstücksbesitzern aus der Dorfmitte verhandeln. Dabei sollte, „wie in anderen Gemeinden auch“, das Mittel der Tauschgrundstücke in die Verhandlungen eingebracht werden, sagt der Kandidat.

Mehrmals im Laufe des Gespräches betont Blüml, dass es ihm vor allem darum gehe, parteiübergreifend konstruktive Politik für den Markt und seine Bürger zu machen. Weil ja immerhin die Möglichkeit besteht, dass er das Amt nicht gewinnen wird, bietet Blüml auch einem Bürgermeister Jürgen Sommer (oder jedem anderen Sieger) im neuen Gemeinderat die Zusammenarbeit an. Damit „wieder Vernunft und Frieden im Gemeinderat Einzug halten können“, sagt der Kandidat.

Quelle: Donau-Post, 28.08.2019

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