Unsere Gesellschaft wird immer älter, auch für die Bürgerinnen und Bürger unserer Gemeinde trifft dies zu. Jeder will möglichst in seiner gewohnten Umgebung, am besten in den eigenen vier Wänden, in Würde alt werden, nur was tun, wenn es alleine nicht mehr geht? Das Angebot für pflegebedürftige Menschen ist in Donaustauf und Sulzbach mehr als mager, Handlungsbedarf schon länger gegeben. Höchste Zeit nun endlich anzupacken!
Schon seit etwa 20 Jahren wird immer wieder um die Errichtung eines Pflegeheims in Donaustauf auf den gemeindlichen Flächen an der Bayerwaldstraße diskutiert. Vor gut 15 Jahre ist eine Investorin abgesprungen, seitdem war man von Seiten des Bürgermeisters wenig aktiv. Nun scheint endlich Bewegung in die Sache zu kommen: Bei einer der letzten Sitzung des Gemeinderats teilte das Bayerische Rote Kreuz (BRK) mit, sich vorstellen zu können, eine Tagespflege und einen ambulanten Pflegedienst auf den Flächen in der Bayerwaldstraße zu betreiben. Wohnflächen des „Betreuten Wohnens“ sind aber nicht das Geschäftsmodell des BRK. In fünf bis zehn Jahren will das BRK prüfen ob „vielleicht“ ein Pflegeheim wirtschaftlich wäre.
Im Vorfeld hatte eine andere Entscheidung für hitzige Diskussionen im Gemeinderat gesorgt: Ein angrenzendes Anwesen mit einer bebaubaren Grundstücksfläche von etwa 1.000 m² wurde (inkl. Nebenkosten und zu erwartenden Abrisskosten) für etwa 800,- €/m² erworben. Geld, das an anderer Stelle fehlen wird. Die Donaustaufer SPD um Bürgermeister Sommer sagt: Eine gute Entscheidung und notwendig, um überhaupt etwas für Senioren machen zu können! Fakt ist, der Markt Donaustauf war schon vorher nach dem Ankauf eines anderen angrenzenden Grundstücks nun im Eigentum von etwa 4.500m² Fläche, genug um die längst überfällige Tagespflege, Räumlichkeiten für einen Pflegedienst und 20-25 Wohnungen für Betreutes Wohnen zu errichten. Auch wäre diese Kombination bei Betreibern und Investoren schon vor Jahren auf fruchtbaren Boden gefallen, es hat aber den Anschein, man wollte dieses Thema erst bewusst vor der Wahl aufgreifen. Jahrelang wurde besonders von Seiten der CSU immer wieder angemahnt, passiert ist nichts.
Nach dem erfolgten Zukauf des angrenzenden Anwesens ist es nun sehr wahrscheinlich, dass ein Investor aufspringt, der nun eine maximale Ausnutzung der Flächen in einem Umfang vorantreibt, der den Donaustaufer Bedarf weit übersteigt und als dreigeschossiger Betonklotz endet. Die Aussage der SPD, jetzt eine Tagespflege mit angegliedertem Betreuten Wohnen umzusetzen, um später dann ein Pflegeheim nachzuziehen, ist Humbug, da beide Einrichtungen zusammen unmöglich auf den nun insgesamt vorhandenen 5.500m² umsetzbar sind. Fraglich ist auch, warum bei diesem Investoren-Objekt Grundstücke zugekauft werden, wogegen sich Bürgermeister Sommer bei der Baulandentwicklung strikt dagegen ausspricht.
Zum Verständnis: Seniorendomizil ist ein Kunstbegriff der Donaustaufer SPD mit keinerlei Aussagekraft oder verbindlichen Standards.
Eine Einrichtung für Senioren ist längst überfällig, eine Tagespflege mit der Ansiedlung eines Pflegedienstes und eine überschaubare Zahl an behindertengerechten Wohnungen sind für Donaustauf passgenau und auch langfristig im Angebot erweiterbar. Die bauliche Umsetzung muss nun rasch geschehen und ortsbildverträglich erfolgen. Der im gemeindlichen Eigentum befindlicher Baumbestand gegenüber der Firma Paar muss erhalten bleiben und kann in eine Grünanlagengestaltung integriert werden.