Missbrauch einer Gemeinschaftseinrichtung als Wahlkampfversprechen
Angesichts der zu erwartenden prosperierenden Entwicklung von Donaustauf als lebenswerter Lebensraum nahe der Bezirkshauptstadt war die Sporthalle bereits beim Bau 1989 zu klein dimensioniert. Heute zählt allein der SV Donaustauf als Hauptnutzer 1.500 Mitglieder in verschiedensten Sparten. Grundsätzlich ist die Sporthalle in ihrer multifunktionalen Nutzbarkeit Mittelpunkt des integrativen Zusammenlebens und somit wichtiger sozialer Faktor in der Marktgemeinde. Bereits 2004 stellte der SV Donaustauf deshalb Antrag auf Erweiterung. Mit einem geschätzten Kostenblock von 1,4 Millionen Euro wurde das Projekt abgeschmettert, erinnert sich Vorstand Wolfgang Vogl.
Seitdem wird die Sporthalle bzw. deren Erweiterung als populistisches Wahlkampfthema missbraucht – allerdings ohne Ergebnis. Das war bereits 2008 und 2014 so. Die Befürchtungen für 2020 werden laut geäußert. Die vergangenen 12 Jahre sind von Planungen, Planungsgruppen, Brandschutzkonzepten und Versprechungen geprägt. Die Maßnahme (Sanierung) wurde mit knapp 10 Millionen Euro in den Haushalt 2019 eingestellt, gegen den das Landratsamt sein Veto einlegte. Ergebnis: wieder nichts passiert. Dass zwischenzeitlicher Legionellenbefall und die Schließung der Sportgaststätte die Notwendigkeit des Handelns noch einmal deutlich unterstrichen haben, sei nur der Vollständigkeit erwähnt.
Mit rund 1000 aktiven Sportler wöchentlich, nutzen die Donaustaufer die Sportanlagen, dabei sieht sich der Sportverein weder als Bittsteller noch als Forderer. Mit sehr viel Eigeninitiative, durchdachter Planung und einem stabilen Finanzierungskonzept wurde durch den Sportverein auf dem Gelände das Josef Kinast Haus errichtet, das Duschen beherbergt, einen Multifunktionsraum, der Blaskapelle eine neue attraktive Heimat gegeben hat und durch den Wegfall der Doppelnutzung des Schützenstands auch dem Schützenverein verbesserte Bedingungen beschert. Nicht unerwähnt sollte bleiben, dass der Sportverein für dieses Gebäude auch Betriebskosten und Bauunterhalt trägt.
Im Wahlprogramm der CSU steht die Forderung der Sporthalle nach einer „Sanierung mit Augenmaß“. Entgegen der langjährigen Versprechen des amtierenden Bürgermeisters ohne Ergebnis, will die CSU die Halle sowie die Sportgastronomie Schritt für Schritt sanieren und den notwendigen Anbau realisieren. An dieser Stelle meldet sich Wolfgang Vogl in seiner Funktion als Vorsitzender des SV Donaustauf wieder zu Wort. Ein zweites Mal wäre der Verein bereit, sich sowohl in die Planungs-, als auch in die Realisierungsphase ziel- und zeitoptimiert einzubringen. Auch eine Co-Finanzierung seitens des Vereins steht im Raum. Wichtiger Schritt dafür ist eine politische Entscheidung, die nicht nur große Worte, sondern echte Taten hervorbringt.