Online-Petition: Keine Absperrungen auf der Walhalla!

Online-Petition: Keine Absperrungen auf der Walhalla!
Foto: Max Semmelmann
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Das Problem:

Wir, die Unterzeichner dieser Petition, fordern den Erhalt der ursprünglichen Ästhetik der Walhalla in Donaustauf und lehnen die Installation von permanenten Absperrungen ab.

Empfänger der Petition:

Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen, München 

Einleitung:

Die Walhalla in Donaustauf ist nicht nur ein architektonisches Meisterwerk, sondern auch ein nationales Denkmal von herausragender Bedeutung und eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten Bayerns. Als klassizistischer Bau, der nach dem Vorbild des Parthenon auf der Akropolis in Athen errichtet wurde, besticht sie durch ihre klare Linienführung und die offene, erhabene Ästhetik, darum wurde sie bewusst ohne Geländer an ihren Freitreppen und Terrassen entworfen

Diese gestalterische Entscheidung von Leo von Klenze verleiht dem Bauwerk seine einzigartige Wirkung. Die freien, weiten Treppen und Plattformen symbolisieren die Erhabenheit und Offenheit des Ortes und laden Besucher dazu ein, die atemberaubende Aussicht auf das Donautal in ihrer ganzen Pracht zu genießen.

Die kürzlich angebrachten (provisorischen) oder geplanten Geländer, mögen sie auch aus Sicherheitsgründen angebracht werden, zerstören das ursprüngliche architektonische Konzept und beeinträchtigen das Erscheinungsbild dieses Nationaldenkmals massiv. Sie wirken wie Fremdkörper und nehmen dem Bauwerk seine Leichtigkeit und Eleganz. Die Walhalla ist nicht nur ein Gebäude, sondern ein Gesamtkunstwerk, dessen ästhetische Integrität gewahrt werden muss.

Problemstellung:

Wir, die Unterzeichner dieser Petition, haben mit Sorge die Pläne zur Errichtung von Geländern auf der Walhalla vernommen. Zwar wird die Notwendigkeit von Sicherheitsvorkehrungen in bestimmten Kontexten anerkannt, doch die Installation permanenter Geländer auf einem Baudenkmal dieser Kategorie würde einen erheblichen Eingriff in dessen historische und ästhetische Substanz darstellen.

Die Argumente gegen die Geländer sind vielfältig:

1. Denkmalschutz: Die Walhalla ist ein geschütztes Kulturdenkmal. Die Errichtung von Absperrungen würde das historische Erscheinungsbild massiv verändern und dem Grundprinzip des Denkmalschutzes – nämlich der Erhaltung des ursprünglichen Zustands – zuwiderlaufen. Absperrungen, die nicht Teil der ursprünglichen Konzeption sind, wären ein Fremdkörper in der klassizistischen Architektur. Es muss eine Balance gefunden werden zwischen notwendiger Sicherheit und dem Schutz des kulturellen Erbes. 

    2. Eigenverantwortung: Die Walhalla ist ein Denkmal, das man seit Generationen in Eigenverantwortung besucht. Jeder, der hierherkommt, weiß, dass man vorsichtig sein muss. Ein Geländer würde die Besucher bevormunden, anstatt ihnen zuzutrauen, achtsam mit dem Ort umzugehen. Zudem besteht die Gefahr, dass ein Geländer gerade dazu verleitet, darüber zu klettern, um auf die Stufen darunter zu gelangen – wodurch neue Risiken entstehen würden. Auch an anderen Orten zeigt sich, dass absolute Sicherheit nicht möglich ist: Auf der Zugspitze verunglücken jedes Jahr Menschen, die mit ungeeigneter Ausrüstung unterwegs sind. Trotzdem würde niemand ernsthaft fordern, die Berge einzuzäunen. Vielmehr gilt auch dort das Prinzip der Eigenverantwortung.

    3. Ästhetik und Architektur: Die Schönheit der Walhalla beruht auf ihrer offenen, monumentalen Gestaltung. Die freie Zugänglichkeit der Treppen und Terrassen ohne visuelle Barrieren sind essenziell für die Wirkung des Bauwerks. Absperrungen würden diese Wirkung schmälern und das Gesamtbild stören.

    4. Verhältnismäßigkeit: Es muss die Frage gestellt werden, ob eine so massive und irreversible bauliche Veränderung tatsächlich die einzige und verhältnismäßigste Lösung für ein potenzielles Sicherheitsrisiko ist. 

    5. Suche nach alternativen Lösungen: Wir bitten darum, in Zusammenarbeit mit Experten für Denkmalpflege, Architekten und der Öffentlichkeit alternative Sicherheitskonzepte zu entwickeln, die das Erscheinungsbild der Walhalla respektieren. Beispiele könnten temporäre Lösungen für besondere Anlässe oder besser sichtbare Markierungen sein, die nicht permanent in die Bausubstanz eingreifen. 

    6. Präzedenzfall: Wenn auf der Walhalla Geländer angebracht werden, könnte dies einen Präzedenzfall für andere historische Bauwerke in Bayern und ganz Deutschland schaffen. Es besteht die Gefahr, dass die ursprüngliche Architektur vieler Denkmäler zugunsten von Sicherheitsauflagen verändert wird.

    Forderung:

    Wir fordern die zuständigen Behörden, insbesondere die Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen die Pläne zur Errichtung von Absperrungen auf der Walhalla zu stoppen.

    Wir appellieren an Sie, die Walhalla in ihrer ursprünglichen Schönheit und Würde zu erhalten. Schützen Sie dieses einzigartige Bauwerk vor unnötigen baulichen Eingriffen und finden Sie alternative Lösungen, die die Sicherheit der Besucher gewährleisten, ohne die historische und ästhetische Integrität dieses nationalen Denkmals zu beeinträchtigen.

    Lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass die Walhalla auch für zukünftige Generationen in ihrer authentischen Form erlebbar bleibt.

    Wir danken Ihnen für Ihre Unterstützung.

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