Als ehemaliger Gemeinderat und Jugendbeauftragter einer nördlichen Stadtrandgemeinde von Straubing, von ähnlicher Größe wie Donaustauf, wollte ich mich eigentlich nicht mehr in die politischen Geschehnisse an meinem neuen Wohnort einmischen bzw. einbringen.
Doch einige Zeitungsberichte in diesem Frühjahr und die anschließenden Leserbriefe dazu haben mich zusehends neugierig gemacht. Hier scheint im Rathaus irgendwas nicht ganz zu stimmen. Die dritte Bürgermeisterin wirft dem ersten Bürgermeister „Seilschaften“ bei der Planung des neuen Baugebietes in Sulzbach vor, ja der Bürgermeister habe die Markträte viel zu wenig eingebunden. Aha! Also fragte ich bei verschiedenen Markträten nach, was hier denn läuft – oder richtigerweise – was hier nicht läuft.
Das Ergebnis: Nach deren Aussagen gibt es hier in der „Gemeindespitze“ ein Vertrauensproblem. Nun frage ich Sie: Ist das wirklich gut für die Gemeinde, für uns alle? Aber auch schon die Jahre zuvor hatte ich den Eindruck, dass die Aktivitäten der Gemeindespitze bzw. des Bauhofes einiges zu wünschen übrigließen: So zum Beispiel das Schneeräumen: Besonders auf den Nebenstraßen wurde das manchmal erst spät nachmittags erledigt, als der Schnee teilweise wieder geschmolzen, oder dann schön festgefahren und vereist war.
Aber so richtig auf die Palme brachte mich – wie so viele andere Bürger auch – die Umwandlung der Maxstraße in eine „Tempo-20-Zone“ im Frühjahr 2018. Zeitgleich wurden auch noch Geschwindigkeitskontrollen eingeführt, Blitzgeräte standen überall. Selbst mit dem Fahrrad musste ich aufpassen bergab keine Strafe zu riskieren. Auch zwei Nebenstraßen, Abfahrt Maxstraße zur Eichendorffstraße und die Kolpingstraße, wurden ohne Not zu Einbahnstraßen umfunktioniert. Wieso eigentlich?
An der Einmündung in die Maxstraße Ecke Sparkasse galt auf einmal „Rechts-vor-Links“! Die Folge: Es kam zu einem Verkehrschaos mit Rückstau bis zur Donaubrücke, nach Westen hin bis zur Tankstelle Niedermeier. Binnen kurzer Zeit hatte es dieser „Schildbürgerstreich“ zum Dorfgespräch „Nummer 1“ gebracht. Ich weiß wirklich nicht, was sich die Verantwortlichen im Bauausschuss bzw. an der Gemeindespitze dabei gedacht haben. Gott sei Dank wurde dieser „Unsinn“ einige Wochen später durch Druck vieler „aktiver Bürgerinnen und Bürger“ unter Führung von Madeleine Gajeck mit Unterstützung durch Christian Blüml, wieder zurückgenommen. Respekt! Da hatten doch einige Bürger mitgedacht und die Initiative ergriffen.
Nächster Schauplatz: Die unbefriedigende Parksituation am Wertstoffhof in der Eichendorffstraße. Hier waren ja schon vor fünf Jahren Parkplätze Mangelware, als ich das erste Mal diesen Ort aufsuchte, um dort brav meine „Wertstoffe“ abzugeben. Und siehe da, auf einmal war dort vor den Garagenausfahrten (Foto) ein rot-weißes Absperrband gespannt – Parkverbot! Hier hat jemand wieder große „Weitsicht“ und Bürgernähe an den Tag gelegt. Auf Nachfrage wurde mir gesagt, dass hier der erste Bürgermeister aufgrund der Beschwerde eines einzelnen Garagenbesitzers sofort aktiv wurde und in dieser Form handelte.
Erwin Brand