Donaustauf und seine Wälder – Begehrlichkeiten in Zeiten der Energiewende

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Donaustauf ist im Norden umschlungen von Waldflächen, hoch aufsteigend von der Donauebene über die Hohe Linie bis zum Thiergarten. Das größte zusammenhängende Waldgebiet im Landkreis Regensburg ist uns in Zeiten der Energiewende nicht nur als Holzlieferant begehrt. Die Höhenlage hat den Vorteil, dass hier der Wind stärker weht als in der Donauebene. Dies wiederrum ist für die wirtschaftliche Nutzung von Windkraft entscheidet. Man möchte meinen, dass das Donaustaufer Gemeindegebiet deutlich in den Wald hineinragt, dies ist aber mitnichten so: Meist an am südlichen Waldrand ist die Gemeindegrenze und das Gemeindegebiet der Gemeinde Bernhardswald beginnt. Dieser Gemeindebereich der Gemeinde Bernhardswald, die Gemarkung Kreuth, ist aber vom Hauptort abgeschnitten, dazwischen liegt gemeindefreies Gebiet, das keiner Gemeinde zugeordnet ist. Ähnlich verhält es sich mit dem Fürstlichen Thiergarten, dieser ist fast vollständig gemeindefreies Gebiet. Gemeindefreie Gebiete werden vom Landkreis verwaltet, diese gibt es in der Regel nur, wenn es sich – wie hier – um größere zusammenhängende Außenbereichsflächen ohne nennenswerte Bebauung und Verkehrsinfrastruktur handelt.

Bisher war es für die Gemeinden wenig erstrebenswert diese Flächen einzugemeinden, da praktisch kein Steuerertrag daraus resultierte und Unterhaltspflicht für einzelne Wege Unterhaltspflicht besteht. Da man Waldflächen künftig auch als Standorte für Windenergieanlagen nutzen kann, sieht die Welt etwas anders aus. So ist es nachvollziehbar, dass die Gemeinde Bernhardswald das gemeindefreie Gebiet auf der Höhenlage zwischen Walhalla und Bernhardswald eingemeinden möchte. Somit würden im Falle der Aufstellung einer Windkraftanlage kräftig Steuergelder sprudeln. Aber auch die Marktgemeinde Donaustauf will hier nicht untätig sein: Einstimmig wurde auf Antrag der CSU-Fraktion beschlossen, mit den umliegenden Gemeinden das Gespräch zu einer fairen Aufteilung der Flächen zu suchen. Ob nun in den Wäldern oberhalb Donaustauf nun Windkraftanlagen entstehen können, steht nochmals auf einem anderen Blatt, da noch unklar ist, ob und in welchem Umfang Windkraftanlagen im Sichtbereich der Walhalla aus Gründen des Denkmalschutzes zugelassen werden. „Ich kann mir im näheren Sichtbereich der Walhalla keine gigantische Windkraftanlage vorstellen“, so der Donaustaufer Ortsvorsitzende und zweite Bürgermeister Wolfgang Weigert. Donaustauf sei mit seiner Walhalla ein international bekanntes Ausflugsziel, hier müsse man mit Augenmaß Lösungen suchen und nicht allein auf Steuereinnahmen schielen, so Weigert. Vorrangig geht es den Donaustaufer Verantwortlichen darum, die Planungshoheit über die Flächen vor der eigenen Haustür zu erlangen und nicht als beteiligte Nachbargemeinde vergleichsweise handlungsunfähig zu sein. „Es braucht ein Gesamtkonzept, sowohl für die Windkraftnutzung, als auch für die Aufteilung der Flächen an die Gemeinden“, fordert Weigert.

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