Kreisverkehr oder Ampel? Die Gemüter um die Lenkung des Verkehrs an der Kreuzung „Donaustauf-Mitte“ schlagen bei der Bevölkerung hohe Wogen. Der CSU-Ortsverband schlägt nun vor, im nächsten Jahr eine provisorische Probeampel aufzustellen und die Berechnungen der Gutachter in der Realität zu testen.
Seit Jahren kann man es besonders zum Feierabendverkehr beobachten: Die Leistungsfähigkeit der Kreuzung „Donaustauf-Mitte“ entspricht nicht mehr den Anforderungen! Besonders die Einfahrt in die Staatsstraße 2125 von der Brücke herkommend, ist das Problem. Auswirkungen hat dies auch für den innerörtlichen Verkehr: Staut sich der Verkehr auf die Brücke zurück, weichen viele Autofahrer auf die Maxstraße aus und fahren von dort aus Richtung Sulzbach oder Tegernheim. Nachdem nicht nur die Leistungsfähigkeit, sondern auch die Unfallträchtigkeit der Kreuzung ein erhöht ist, hat sich das Staatliche Bauamt dazu entschieden, die Kreuzung mit einer Ampel auszustatten, was in Donaustauf auf wenig Gegenliebe stößt.
Schon seit fast zwei Jahren fordert die Donaustauf CSU mit Unterstützung der Landtagsabgeordneten Sylvia Stierstorfer und dem Bundestagsabgeordneten Peter Aumer die Kreuzung durch einen Kreisverkehr zu ersetzen. Mit Bypässen von und zur Brücke versehen würde dies sowohl die Leistungsfähigkeit verstärken als auch die Sicherheit verbessern. Von Seiten des Straßenbauamtes wird dieser Wunsch jedoch mit Hinblick auf die hohen Kosten abgewiesen, auch sei aus Sicht der Behörde ein deutlicher Eingriff in die beiden Vorfluter (im Volksmund Pumpweiher genannt) erforderlich. Der Donaustaufer CSU-Vorsitzende und zweite Bürgermeister Wolfgang Weigert widerspricht dem nicht, er sieht aber einen Kreisverkehr langfristig trotzdem als die bessere Lösung. „Die Ampeln an der B8 bei Barbing bzw. Neutraubling zeigen, dass hier ein leistungsfähiger Kreisverkehr besser gewesen wäre“, so Weigert. Gespräche mit den Verantwortlichen der Gemeinde Barbing bestärken Weigerts Ansichten: So habe man auch in Barbing vehement einen Kreisverkehr gefordert, die nun errichtete Ampel erfülle nicht die Erwartungen, langfristig hält man trotz des Ampelbaus in Barbing den Bau eines Kreisverkehrs für unumgänglich. Die Donaustaufer Bevölkerung fürchtet, dass eine nicht funktionierende Ampel viele einheimische Fahrzeuglenker dazu bewegt, sich bei einer Fahrt über die Donau nun für die Route durch den Ortskern zu entscheiden. Auch könnte der Ausweichverkehr durch den Ort bei einem Rückstauf auf die Brücke zunehmen.
Nach Ansicht der Donaustaufer CSU versteckt sich das Staatliche Bauamt hinter Kostenberechnungen und gutachterlichen Aussagen. Weigert schlägt einen Praxistest vor, so könnte eine Probeampel die Berechnungen der Gutachter in der Realität überprüfen, mit Hilfe von Kameras und Software wäre eine Zählung der Verkehrsströme möglich. Dieser Probebetrieb sollte allerdings frühestens im nächsten Jahr erfolgen, wenn die Verkehrsströme wieder das Niveau vor der Corona-Pandemie erreicht haben. Mit einem Probebetrieb im Rücken würde sich belegt durch Fakten entweder die Entscheidung für eine Ampel oder andererseits der Bau eines Kreisverkehrs begründen.